In Europa gewann Achtsamkeit seit etwa Mitte des 20. Jahrhundert an Interesse und gesellschaftlicher Bedeutung, vor allem durch
- den vietnamesischen buddhistischen Mönch Thich Nhat Hanh, der Achtsamkeit durch seine Bücher und Vorträge im Westen populär gemacht hat und
- den amerikanischen Molekularbiologen Prof. Jon Kabat-Zinn, der in den 1970-iger Jahren die Methode „MBSR“ (mindfulness based stress reduction – Stressbewältigung
durch Achtsamkeit) entwickelte - die Methode „MBSR“ ist wissenschaftlich anerkannt und wird weltweit in vielen Kliniken vor allem bei stressinduzierten Krankheiten, wie z. B. Burnout,
angewandt.
Achtsamkeit als Möglichkeit zur Stressbewältigung hat keine religiösen oder spirituellen Inhalte, sie nutzt lediglich Methoden aus der buddhistischen
Tradition:
- insbesondere die Meditation und
- bestimmte Geisteshaltungen, die die Entwicklung einer fürsorglichen und gesundheitsfördernden Lebensführung unterstützen
Achtsamkeit zur Stressbewältigung hat viele Facetten – als besonders hilfreich haben sich in meinen Kursen und Seminaren die folgenden Schwerpunkte erwiesen:
- Achtsamkeit bedeutet mit seiner ganzen Aufmerksamkeit wirklich „da“ zu sein, im gegenwärtigen Moment anzukommen. Deshalb üben wir in Meditationen unsere
Aufmerksamkeit (die normalerweise immer hin- und her schweift) auf ein bestimmtes Objekt zu fokussieren. Dabei beruhigt sich unser „unruhiger Geist“ und die vielen Gedanken,
die uns ständig durch den Kopf gehen – wir entspannen mental
- Mit einer fokussierten Aufmerksamkeit sind wir auch gleichzeitig präsent, d. h., im jetzigen Augenblick, in dem das Leben tatsächlich stattfindet und nicht in
der Vergangenheit oder Zukunft (wo sich unsere Gedanken sonst so gerne aufhalten)
- Mit einer fokussierten Aufmerksamkeit präsent zu sein verhilft auch dazu, grundsätzlich mehr mitzubekommen und zwar sowohl im „Innen“ (Gedanken, Gefühle,
körperliche Empfindungen) als auch im „Außen“ (die vielen kleinen Dinge, die unser Leben lebenswert machen)
- „Achtsam zu sein“ bedeutet in erster Linie, achtsam mit sich selbst umzugehen und einen fürsorglichen Umgang mit sich selbst zu finden. Denn
nur, wenn wir fürsorglich mit uns selbst umgehen, können wir dies auch mit unseren Mitmenschen tun
In meinem Blog stelle ich Ihnen Übungen, basierend auf der Methode „MBSR“ sowie verschiedene Geisteshaltungen vor, die Sie dabei unterstützen:
- Ihren Geist zu beruhigen (mental und körperlich zu entspannen)
- Ihre Konzentration zu stärken
- aus dem „gedanklichen Hamsterrad“ auszusteigen und einen wohlwollenden Umgang mit belastenden, stressvollen Gedanken zu finden
- gelassener zu werden
- mehr Lebensfreude zu spüren und Ihre Resilienz zu stärken durch einen achtsamen Umgang mit sich selbst
Quellen und weiterführende Literatur:
Gesund durch Meditation, Jon Kabat-Zinn, Knaur-Verlag 2013
Stressfrei durch Meditation, das MBSR-Kursbuch nach Methode von Kabat-Zinn, Maren Schneider O. W. Verlag, 2012. Jeden Augenblick genießen, Übungen zur Achtsamkeit, Thich Nhat Hanh,
Herder-Verlag, 2013